PTL-Aufbautraining 2008


"Besondere Events brauchen eine besondere Vorbereitung."

06.-07.05.2008 - Die Akklimatisierungstour
Das Motto lautete "Kennenlernen in alpinem Gelände". Helmut und ich wollen eine technisch einfache Tour zum Start, damit wir unserem neuen Teamkollegen Alfred unsere Trainingsphilosophie vermitteln können und Daniel, das Kletter-As aus KA hat sich uns angeschlossen. So starten wir unseren alpinen Jahresauftakt in den Allgäuer Alpen mit einer Tour in den Tannheimer Bergen.

Wir kommen am 05.05. am Abend erst recht spät weg und erreichen den Parkplatz vom Gimpelhaus (1.147 HM), kurz vor Nesselwängle, gegen 0:10h. Ich fühle mich irgendwie nicht so richtig gut, habe Magenprobleme und bin erkältet, aber ich will unseren geplanten Event keinesfalls verpassen. Also beschließe ich eine Auszeit von meiner Unpäßlichkeit zu nehmen und meine Wehwechen einfach zu ignorieren. 
Nach einer Nacht im VW-Bus mit Standheizung und für mich stilecht im Schlafsack im Freien geht es am Morgen mit schwerem Gepäck endlich los.


Startpunkt Gimpelhaus von links: Helmut, Christoph, Daniel und Alfred 

Helmut hat sich mit seiner unbeschreiblichen Erfahrung natürlich leicht durchgesetzt und die Touren festgelegt. Wir gehen über das Gimpelhaus (1.647HM), wo wir noch kurz ein Frühstück zu uns nehmen zunächst mal in Richtung Tannheimer Hütte zum höchsten Gipfel der Tannheimer, der Kellenspitze (2.367 HM). Es liegt noch einiges an Schnee, doch der Westgrat läßt sich, da technisch nicht so schwer, gut bewältigen.


Am Gipfel der Kellenspitze 2.367 HM, am 06.05.2008, von links Helmut, Alfred und ich

Der Abstieg vom Westgrat ist ebenfalls gut möglich, an 2-3 Stellen wird, da schneller, abgeseilt. 


Abstieg über den Westgrat von der Kellenspitze am 06.05.2008, Alfred vorne, ich dahinter.

Auf dem Rückweg gehen wir in Richtung Judenscharte und schließlich noch auf die Rote Flüh (2.111 HM) über den Klettersteig, der noch gut mit Schnee bedeckt ist.


Blick zur Kellenspitze (Gipfel ganz hinten), Blick aus der Judenscharte

Nach einer Übernachtung im Gimpelhaus (echte Komfort Hütte, sehr gepflegt und sauber) - wir waren die einzigen Übernachtungsgäste, starten wir am 2. Tag gemütlich gegen 08.50h zunächst eine Besteigung des Gimpels. Den Gimpel besteigen wir in Bergstiefel ebenfalls über den Westgrat (ein echter Klassiker, Schwierigkeit: IV- und eine Stelle V bzw. III+/A0, der Name der schweren Stelle lautet "Nur Mut Johann" ansonsten meist III). Es gibt in meiner Wahrnehmung 2 anspruchsvolle Stellen, die jedoch mit Materialeinsatz (eine Schlinge zum Reinsteigen und Hochziehen an den Expressen) gut überwunden werden können. Runter können wir ein paar mal Abseilen, der Rest wird abgeklettert. Im Anschluss geht es zu Trainingszwecken nochmals auf die Rote Flüh. Danach steigen wir ab und treten unsere Rückreise an, da Alfred eine lange Heimreise hat und nicht zu spät zurückkommen will.


Aufstieg zum Gimpel (2.176 HM) aus der Judenscharte über den Westgrat mit der Schlüsselstelle "Nur Mut Johann" Ich bin die blaue Ameise, unten in der Wand.



Die Tannheimer

Fazit:
Die Idee mit der Auszeit von der Krankheit war nicht so gut. Ich habe mir eine fiese Bronchitis mitgebracht, aber wir hatten Spitzenwetter und ein schönes Bergerlebnis. Unsere Fitness war nicht auf einem einheitlichen Niveau. Helmut war sehr fit und ich bin hinterher gelaufen. Die Bedingungen für Alfred bei seiner ersten Bergtour im Tiefschnee waren sicher ungewohnt für ihn und allein deshalb schwierig. Uns bleibt jedoch noch Zeit, um daran zu arbeiten.